Am Fronleichnams-Donnerstag startete eine Gruppe der Ruderfrauen ihre Wandertour auf der Lahn von Weilburg bis Oberndorf. Tatkräftig unterstützt wurden wir von Schorsch Huesgen, der uns den Bootshänger zog und uns sowohl beim Rudern als auch bei manchem schwierigen Anlegemanövern zur Seite stand. Und natürlich von unserem „Support-Man“ Christian, der für den Landdienst wahrnahm, und immer zur Stelle war, wenn wir ihn brauchten.
Direkt nach dem Einsetzen beim Weilburger Ruderverein erwartete uns bereits die erste Herausforderung: der 200m lange Weilburger Bootstunnel mit anschließender Doppelschleuse. Für die Durchfahrt konnten wir uns beim Weilburger Ruderverein die vorgeschriebenen Schwimmwesten leihen. Der Tunnel füllte sich hinter uns schnell mit Kanus. Der erste Kontakt mit den zahlreichen Freizeit-Kanuten (im Unterschied zu in Vereinen organisierten Kanuten!) auf der Lahn war wenig verheißend, was soziales Verhalten in den Schleusen anging. Für uns ungewohnt, mussten die Schleusen in diesem Bereich der Lahn im Handbetrieb geöffnet und befüllt werden.
An diesem Nachmittag ruderten wir durch das idyllische Lahntal, vorbei an Felsen und Burgen. Das Flussbett war bisweilen recht eng, bis maximal fünfzehn Meter breit. Am ersten Tag bildeten zahlreiche Stromschnellen steuertechnische Herausforderungen. Ungewohnt angenehm war auch das Fehlen von Motorgeräuschen von Pkws. Das Tagesziel bildete das Jugend- und Wanderheim Runkel. Hier erwartete uns eine böse Überraschung: trotz vorheriger telefonischer Anfrage erwies sich die Anlegestelle als ungeeignet für das Herausnehmen von Ruderbooten. Hier musste Schorsch zum ersten Mal bis zu den Hüften ins Wasser steigen, s. Foto. Unterwegs wurden wir von einem warmen Sommerregen überrascht, der aber angesichts der allgemeinen Gewitterlage harmlos war.
Wir wurden vom Landdienst ins Hotel nach Limburg gefahren. Danach ging es bei hochsommerlichen Temperaturen in die Limburger Altstadt, wo wir uns bei einer Pizza stärkten.
Am zweiten Tag ging es von Runkel bis Diez. Im Limburger Club für Wassersport erwartete uns Martina mit einer Brotzeit aus dem Hunsrück. Sie tauschte hier mit Boryana ihren Platz im Vierer.
Ab Limburg wurde die Lahn breiter, und wir wurden von freundlichen Schleusenwärtern und -wärterinnen geschleust, die gerne und bereitwillig ein „Schwätzchen“ hielten. Bei Stromkilometer 101 querten wir die Landesgrenze von Hessen nach Rheinland-Pfalz. Auch heute verlief das Anlegen am Ziel nicht wie geplant. Aufgrund der starken Strömung beim Einfluss des Flüsschens Aar konnten wir nicht bei der Diezer Paddelgilde anlegen und mussten am Steg eines Tretboot-Verleihs improvisieren, wo wir sehr freundlich aufgenommen wurden.
Am diesem Abend blieb genug Zeit für die Besichtigung des Limburger Doms, anschließend kehrten wir zum Abendessen ein in einem hessischen Traditionslokal.
Am dritten und letzten Tag ruderten wir bei sonnigem Wetter mitten durch den Naturpark Nassau zum Campingplatz Schloss Langenau, wo unser Bootshänger bereits abgestellt war. Aber auch hier war das Anlegen wieder eine Herausforderung, und wir mussten dieses Mal alle ins Wasser steigen.
Nachdem die Boote wieder alle verladen waren, fuhren wir um einige Erfahrungen reicher wieder nach Hause und wurden am Bootshaus von einer Hochwasser führenden braunen Mosel begrüßt.
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