Die wohl letzte Wanderfahrt der Ruderabteilung in diesem Jahr startete am Samstag, 11.10.14, bei der Binger Rudergesellschaft.
Von ursprünglich über zehn Interessierten bleiben am Ende noch sechs Ruderer übrig. Kurz vor 11:00 ging es dann bei trübem, aber trockenem Wetter in zwei Booten auf den Rhein. Die Bedingungen waren mit Normalpegel und kaum Windbewegung nahezu ideal.
Die ersten 23 km bis unterhalb der Loreley erforderten die volle Aufmerksamkeit der Steuerleute, die die Strecke bereits in vergangenem Jahr gerudert waren und über entsprechende Erfahrung verfügten. An der Ablegestelle musste zunächst gegen die Strömung gerudert werden, um einen rund einen Kilometer langen Steinwall zu umschiffen. Rasch ging es durchs erste Nadelöhr, das Binger Loch. Man musste auf der ganzen Strecke Obacht geben, in solchen Engen nachfolgende Talfahrer nicht an sich herankommen zu lassen.
Zahlreiche Strudel und nur für das kundige Auge sichtbare unter der Wasseroberfläche befindliche Leitwerke waren zu beachten. Auch erste Erfahrungen mit bis zu einem Meter hohen Standwellen wurden gemacht. Die Abdeckung der Boote hielt jedoch das meiste Wasser ab.
Mit einer Bootsgeschwindigkeit von 14 – 15 km/h näherte man sich rasch dem nächsten Hindernis, dem Bacharacher Werth, eine weitere Einschnürung des Fahrwassers. Nach Passieren des Kauber Werths kämpfte sich langsam die Sonne durch die Wolken.
Vor der Loreley wurde es dann langsam wärmer. An der wohl bekanntesten Stelle des Rheins wird die Durchfahrt der Berufsschiffer durch eine Signalanlage gesteuert, die nur einseitig Berg- oder Talfahrt zulässt. Hier mussten die Boote abgestoppt werden. Die Wellenberge waren zu hoch, die Steuerleute ließen mit der Strömung treiben. Mittagsrast wurde im Schutzhafen von St. Goarshausen eingelegt, wo am Hafeneingang eine Bronzestatue der sagenhaften Loreley den Weg weist.
Am Nachmittag kamen die RCTTler noch richtig ins Schwitzen, stabiler Sonnenscheinbescherte zusätzliche Plusgrade. Langsam verbreiterte sich das Flussbett, die gefährlichsten Stellen hatte man hinter sich. Auch die Steuerleute konnten nun häufiger einen Blick auf die einmalige Landschaft des Mittelrheins werfen.
In Boppard wurde noch ein letzter Steuerwechsel vollzogen, bevor es dann auf die letzten zwanzig Kilometer nach Koblenz ging. Bei der Kanuabteilung des Postsportvereins Koblenz am Oberwerth gingen die Ruderer aus Traben-Trarbach dann an Land – herzlichen Dank an die dortigen Kanuten. Beeindruckt von diesem Erlebnis bei bestem Wetter ging man auseinander, zwei der Mitfahrer mussten noch nach Hause in Frankfurt und Dortmund.
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