Entwicklung der Motorbootabteilung

Wie alles begann
Anfang der 60er Jahre sind die ersten Motorboot-Aktivitäten in Traben-Trarbach zu verzeichnen. Begeisterte Motorboot-Sportler gründen am 25. August 1960 den „Motorboot-Club Mittelmosel e.V. im ADAC“. Sicher beflügelt durch die seit 1969 in Traben-Trarbach ausgetragenen Outbordrennen nahm der Club eine rasante Entwicklung. Da die Gründungsversammlung im Bootshaus des Ruder-Clubs stattfand, war schon früh eine Gemeinsamkeit gegeben.

Im Zuge des Zusammenschlusses der wassersporttreibenden Clubs fusionierte der Motorboot-Club Mittelmosel 1962 mit dem RCTT. Es entstand eine Motorboot- und eine Wasserski-Abteilung. In den Jahren 1962 bis 1965 war die Wasserski-Abteilung Ausrichter der Deutschen Jugend- und Junioren-Meisterschaften, eines nationalen Wasserski-Meetings, der Deutschen Wasserski-Meisterschaften und der Jugend-Bestenermittlung im Wasserski.

Bekannte Traben-Trarbacher Wasserskisportler mit nationalen und internationalen Erfolgen: Hans-Willi Ellermeier, Harry Götz, Doris und Gernot Krips, Hanne und Peter Polch, Jochen Steinbrunn. Die Motorboot-Abteilung beteiligte sich als Mitveranstalter bei den Otbordrennen. Sie übernahm Sicherungs- und Organisationsaufgaben.

Motorboot- und Wasserski-Abteilung werden 1966 vereinigt.

Bedingt durch den Wegzug einiger Leistungsträger im Wasserskisport wurde 1971 der Leistungssport eingestellt. Es erfolgte der Austritt aus dem Deutschen Wasserskiverband.

Die Motorboot-Abteilung wird am 1.1.1973 Mitglied im DMYV.

Instandhaltung der Steganlage
Schwerpunkt der Arbeit der Motorboot-Abteilung ist von Anfang an die Steganlage. Zunächst wurde eine Gemeinschaftsanlage für alle Abteilungen des RCTT errichtet. Unter der Abteilungsleitung von Horst Eichler werden 1969/1970 die ersten Einzelstege an dem angeschütteten Uferstreifen unterhalb des Clubgeländes ausgelegt.

Die Anlage wird 1971 auf 14 Stege erweitert. Die zunächst auf privater Basis gebauten Stege werden ab 1980 durch den Club übernommen. In der Abteilungsversammlung vom 15.11.1980 wurde ein neuer Abteilungsvorstand unter der Leitung von Karlheinz Rink gewählt, „der es sich zur Aufgabe gestellt hat, wieder Leben in die Abteilung zu bringen“ (Zitat aus dem Protokoll der Jahreshauptversammlung vom 17.01.1981).

Diesem Ziel wurde die neue Vorstands-Crew gerecht und ersetzte die inzwischen baufällig gewordenen Stege systematisch durch 10 neue Stahlstege. Innerhalb kürzester Zeit wuchs die Abteilung auf 17 Boote. Sehr engagiert trugen die Bootseigner zu dem perfekten Ausbau der Anlage bei. Es wurden neue Betonfundamente gegossen und das Gelände befestigt. Hervorzuheben ist die Verlegung der Wasser- und Stromleitung in vor Hochwasser sicherer Tiefe. Der Gesamtclub beteiligte sich an dieser Maßnahme mit einem Zuschuss.

Ein jährlich sicher wiederholendes Ritual ist die Herausnahme der Stege im Herbst und das Wiedereinsetzen im Frühjahr. An den jeweiligen Arbeitsdiensten, verbunden mit den Herbst- und Frühjahresversammlungen, beteiligen sich viele Mitglieder. Seit 1988 findet im Sommer auf dem Motorbootgelände das beliebte Sommerfest statt. Die Bevölkerung wird an diesem Tag zum kostenlosen Wasserskilaufen eingeladen.

1992 ist ein besonderes Jahr für die Abteilung, wir feiern 30 Jahre Motorboot-Abteilung im RCTT! Ein rauschendes Fest in der neuen Bootshalle.

Der letzte Steg alter Bauart wird 1994 ausgemustert und durch eine Neukonstruktion ersetzt. Damit ist die komplette Steganlage mit neuen Stegen bestückt und entspricht den Auflagen des Wasser- und Schifffahrtsamtes.

Yachten
Auch bei uns ist seit Anfang der 90er Jahre ein Trend zu größeren Yachten festzustellen. Dies machte eine Erweiterung der Anlage erforderlich. 1997 und 1999 wurden jeweils 2 neue Stege ausgelegt.

Die Urbarmachung des erweiterten Geländes und die Einbringung von ebenerdigen Verankerungen sowie die Verlegung der Wasser- und Elektroanlage haben die Mitglieder wieder in Eigenleistung durchgeführt.

Mit den größeren Yachten begann auch das Reisefieber, wir zitieren aus dem Jahresbericht 1994: „Es wurden folgende Törns unternommen: Schiff Melmar: Überführungsfahrt von Roermond/Holland durch Maas, Rhein und Mosel nach Traben-Trarbach. Fahrtdauer 5 Tage, Entfernung 480 km, 9 Schleusen. Schiff Condor: Fahrt durch Mosel, Rhein und Main bis nach Bamberg. Fahrtdauer 18 Tage, Fahrstrecke 1.260 km, 31 Schleusen Schiff Caramia: vom 28.5.-10.6.94 Sternfahrt „Süd“ des DMYV nach Wertheim-Bettingen/Main. Die Wegstrecke betrug 736 km mit 40 Schleusen.

Hier errang Karlheinz Rink den 4. Platz in der Einzelwertung. 17.06.-19.06.94 Mix-Tour mit Freunden der Kanuabteilung nach Mettlach/Saar. Fahrstrecke 280 km mit 14 Schleusen. 06.08.-09.08.1994 Kurztörn nach Metz. Fahrstrecke 396 km mit 22 Schleusen. 03.09-15.09.1994 „Sauerkraut-Tour“ moselaufwärts, durch den Rhein-Marne-Kanal nach Straßburg, rheinabwärts bis Koblenz und die Mosel wieder aufwärts. Fahrstrecke 936 km mit 83 Schleusen. Gesamt-Kilometerzahl: 2.348 km, insgesamt 159 Schleusen.“

In den Folgejahren nahmen Gerhard Kling, Karlheinz Rink, Armin Schössler und Martin Stadtfeld an mehreren Fahrtenwettbewerben des DMYV teil.

Abteilungsübergreifende Zusammenarbeit
Abteilungsübergreifend beteiligen sich die Motorbootsportler mit großer Begeisterung an den Kanadier-Aktivitäten der Kanu-Abteilung.

Sie ergänzen die Bootsbesatzung bei der Flying-Monsters-Tour und dem Nikolauspaddeln. Bei den Segel- und Ruderregatten stellt die Motorboot-Abteilung Sicherungs- und Schiedsrichterboote.

Mit dem Einstieg der Jugend wurde 1998 das Wasserskilaufen wieder forciert. Marco Schössler und Pascal Haack nahmen an einem Lehrgang im Barfuß-Wasserski in Pölich teil. Ein Jahr später laufen Irene und Robert Seidler sowie Marco Stadtfeld bereits zu dritt hinter einem Boot Wasserski. Irene und Robert Seidler haben ihre Technik ständig perfektioniert. Sie trainieren regelmäßig auf der Wasserski-Seilbahnstrecke in Langenfeld. Bei der Herbstversammlung am 24. Oktober 1998 trat der Abteilungsvorstand zurück. Karlheinz Rink war 17 Jahre Abteilungsleiter.

Neu gewählt wurde Martin Stadtfeld als Abteilungsleiter, Gerhard Haack als Schriftführer und Claudia Hein als Kassenwartin. Bei den in den letzten Jahren häufiger auftretenden Hochwassern wird unsere Anlage jeweils in starke Mitleidenschaft gezogen. Mit dem Einsatz aller Kräfte gelingt es immer wieder, schnell Ordnung in unser Refugium zu bringen.

So auch nach dem Eisgang 1997 und dem Sturmschaden 2000. Die ständige Pflege der Fläche ist uns ein besonderes Anliegen. Sie ist ein vorzeigbares Stück „RCTT“ – eine gelungene Gemeinschaftsanlage. Tourenskipper sind an unseren Gaststegen stets willkommen und gerne gesehen. Konrad Seidler wurde bei der Herbstversammlung 2004 zum Schriftführer gewählt und Martin Stadtfeld in seinem Amt als Abteilungsleiter bestätigt. Unsere Abteilungsfeste sind immer ein Höhepunkt mit den unterschiedlichsten Arten der Unterhaltung oder sportlichen Aktivitäten.

Auch kulinarische Spezialitäten, gemeinsam „erkocht“, geben jedem Mitglied das Gefühl der Zusammengehörigkeit. Im Laufe der Jahre ist unser Gelände für viele Mitglieder zur zweiten Heimat geworden. Die Zufriedenheit der jetzigen Bootseigner und „Grünstreifenbewohner“ drückt sich auch dann aus, wenn es um die Mithilfe bei Clubaktivitäten geht. Für die Jugend hat unsere Abteilung jederzeit ein offenes Ohr.

Die rege Teilnahme der jüngeren Generation an den Abteilungseinsätzen ist ein Signal für die Zukunft. Somit besteht eindeutig die Aussicht auf eine weitere positive Entwicklung der Abteilung, die durch die Mitglieder und den Nachwuchs am Leben erhalten wird.

Konrad Seidler & Martin Stadtfeld